ABSTRAKT:
Die Bewertung der Folgen niedriger bis mäßiger Dosen ionisierender Strahlung (IR) bleibt eine gesellschaftliche Herausforderung, insbesondere für Kinder, die CT-Scans ausgesetzt sind. Geeignete experimentelle Modelle sind erforderlich, um das wissenschaftliche Verständnis darüber zu verbessern, wie die Exposition des postnatalen Gehirns gegenüber IR Verhaltensfunktionen und die damit verbundenen pathophysiologischen Mechanismen unter Berücksichtigung der komplexen funktionellen Organisation des Gehirns beeinflusst. Im Gehirn können der dorsale und ventrale Gyrus dentatus des Hippocampus an verschiedenen wichtigen Verhaltensfunktionen beteiligt sein. Um die langfristigen Verhaltenseffekte einer Gehirnexposition bei niedrigen bis moderaten IR-Dosen (Dosierungsbereich 0.25–1 Gy) zu untersuchen, haben wir drei neue experimentelle Modelle an 10 Tage alten Mäusen entwickelt: ein Modell der Gehirnbestrahlung und zwei gezielte Bestrahlungsmodelle des dorsalen und ventralen Gyrus dentatus. Wir nutzten die technologischen Eigenschaften des SARRP in Verbindung mit der MR-Bildgebung. Unsere Bestrahlungsstrategie wurde in zweifacher Hinsicht befürwortet. Die millimeterballistische Spezifität unserer Modelle wurde zunächst durch Messung des Gamma-H2AX-Anstiegs nach der Bestrahlung validiert. Wir zeigten dann bei Mäusen nach IR-Exposition des Gehirns und des ventralen Gyrus dentatus ein stärkeres angst-/depressives Verhalten, das vorzugsweise durch den ventralen Teil des Gyrus dentatus vermittelt wird. Diese Arbeit stellt neue Werkzeuge zur Verfügung, um das wissenschaftliche Verständnis darüber zu verbessern, wie Kinder, die IR ausgesetzt sind, geschützt werden können.
Dos Santos M., Kereselidze D., Gloaguen C., Benadjaoud MA., Tack K., Lestaevel P., Durand C.