ZIEL:
Ziel dieser Arbeit war es, die Wirksamkeit zweier unterschiedlicher Dosisfraktionierungsschemata für die Strahlentherapie von Patienten mit Kalkaneodynie zu vergleichen.
PATIENTEN UND METHODEN:
Zwischen Februar 2006 und April 2010 wurden 457 aufeinanderfolgende auswertbare Patienten für diese prospektive randomisierte Studie rekrutiert. Alle Patienten erhielten eine Strahlentherapie im Orthovolt-Verfahren. Eine Strahlentherapieserie bestand aus 6 Einzelfraktionen/3 Wochen. Bei unzureichender Schmerzremission nach 6 Wochen wurde eine zweite Bestrahlungsserie durchgeführt. Die Patienten wurden nach dem Zufallsprinzip einer Einzeldosis von 0.5 oder 1.0 Gy zugewiesen. Endpunkt war Schmerzreduktion. Die Schmerzen wurden vor, unmittelbar nach und 6 Wochen nach der Strahlentherapie mithilfe einer visuellen Analogskala (VAS) und eines umfassenden Schmerzscores (CPS) gemessen.
ERGEBNISSE:
Die Gesamtansprechrate aller Patienten betrug 87 % direkt nach und 88 % 6 Wochen nach der Strahlentherapie. Die mittleren VAS-Werte vor, unmittelbar nach und 6 Wochen nach der Behandlung für die 0.5- und 1.0-Gy-Gruppen betrugen 65.5 ± 22.1 und 64.0 ± 20.5 (p = 0.188), 34.8 ± 24.7 und 39.0 ± 26.3 (p = 0.122) und 25.1 ± 26.8 und 28.9 ± 26.8 ( p = 0.156). Der mittlere CPS vor, unmittelbar nach und 6 Wochen nach der Behandlung betrug 10.1 ± 2.7 bzw. 10.0 ± 3.0 (p = 0.783), 5.6 ± 3.7 und 6.0 ± 3.9 (p = 0.336), 4.0 ± 4.1 bzw. 4.3 ± 3.6 (p = 0.257). Es wurden keine statistisch signifikanten Unterschiede zwischen den beiden Einzeldosis-Studienarmen für frühes (p = 0.216) und verzögertes Ansprechen (p = 0.080) gefunden.
FAZIT:
Die Strahlentherapie ist eine wirksame Behandlungsoption zur Behandlung der Kalkaneodynie. Aus Strahlenschutzgründen wird empfohlen, die Dosis für eine Strahlentherapieserie 3-6 Gy nicht zu überschreiten.
Ott OJ, Jeremias C, Gaipl US, Frey B, Schmidt M & Fietkau R.
