Es wurde zuvor berichtet, dass die Aktivität der sauren Sphingomyelinase (aSMase) am Glukokortikoid-induzierten Zelltod (GICD) von T-Lymphozyten beteiligt ist. Es wird angenommen, dass dieser Mechanismus wiederum zur therapeutischen Wirksamkeit von Glukokortikoiden (GCs) bei der Behandlung entzündlicher Erkrankungen beiträgt. In dieser Studie haben wir die Rolle von aSMase bei GICD mithilfe von aSMase-Knockout-Mäusen neu bewertet. Durch das Fehlen von aSMase wurde der teilweise Schutz, den Effektor-Gedächtnis-CD4+-T-Zellen in Wildtyp-Mäusen gegen GICD besitzen, weitgehend aufgehoben. Eine verringerte IL-2-Sekretion durch aSMase-defiziente CD4+-T-Zellen deutete darauf hin, dass ein Mangel an diesem wichtigen Überlebensfaktor die Ursache für die erhöhte Anfälligkeit dieser Zellen für GICD sein könnte. Tatsächlich stellte die Zugabe von IL-2 den Schutz gegen GICD wieder her, wohingegen die Neutralisierung von IL-2 die sonst bei Wildtyp-Effektor-Gedächtnis-CD4+-T-Zellen beobachtete Schutzwirkung aufhob. Die therapeutischen Auswirkungen der veränderten Empfindlichkeit aSMase-defizienter T-Zellen gegenüber GICD wurden in Modellen entzündlicher Erkrankungen untersucht; nämlich experimentelle Autoimmunenzephalomyelitis und akute Transplantat-gegen-Wirt-Krankheit. Überraschenderweise war die GC-Behandlung in beiden Modellen hinsichtlich der Linderung der Krankheiten gleichermaßen wirksam, unabhängig vom Genotyp der T-Zellen. Somit offenbaren unsere Daten einen bisher unerkannten Beitrag von aSMase zur Empfindlichkeit von Effektorgedächtnis-CD4+-T-Zellen gegenüber GICD und stellen die traditionell zugeschriebene Bedeutung von GICD von T-Zellen für die Behandlung von entzündlichen Erkrankungen durch GCs in Frage.
Denise Tischner, Jennifer Theiss, Anna Karabinskaya, Jens van den Brandt, Sybille D. Reichardt, Ulrike Karow, Marco J. Herold, Fred Lühder, Olaf Utermöhlen und Holger M. Reichardt
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