Bestrahlung ist eine wichtige Behandlungsmethode für Magen-Darm-Tumoren, Darmschäden sind jedoch eine häufige Nebenwirkung. Hier beschreiben wir ein physiologisch relevantes Modell zur Untersuchung der molekularen Determinanten strahleninduzierter Darmschäden und zum Testen neuartiger Strahlenschutzmittel. Das Modell verwendet einen röntgendichten Marker, der in die Oberfläche des Jejunums der Maus implantiert wird und als Referenzmarker für eine präzise Strahlungsausrichtung dient. Mäuse wurden mit Cone-Beam CT (CBCT) abgebildet und mit der Small Animal Radiation Research Platform (SARRP) auf den markierten Bereich bestrahlt (IR). Der IR-induzierte Schaden war akut, aber reversibel und weitgehend auf den Bereich des Markers beschränkt, während das umliegende Gewebe intakt blieb. Obwohl die Bestrahlung des gesamten Darms mit diesen Dosen ein tödliches GI-Syndrom verursachte, verursachte die fokale (5 mm) Bestrahlung des Darms weder Gewichtsverlust noch Letalität. Fibrose und Kollagenablagerung 4 Monate nach der IR deuteten jedoch auf eine chronische Darmschädigung hin. Eine separate Kohorte von Mäusen wurde vor und nach der IR täglich mit Curcumin, einem klinisch getesteten Strahlenschutzmittel, behandelt. Mit Curcumin behandelte Mäuse zeigten einen signifikanten Rückgang sowohl der lokalen als auch der systemischen entzündlichen Zytokinspiegel und der Fibrose, was darauf hindeutet, dass es sich um einen wirksamen Strahlenschutz für den Darm handelt. Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass dieses Modell, das klinisch relevante strahleninduzierte Schäden im Darm nachahmt, zur Beurteilung von Strahlenschutzmitteln vor der Prüfung in der Klinik verwendet werden kann.
Verginadis II, Kanade R, Bell B, Koduri S, Ben-Josef E und Koumenis C.
