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Vergleich der Wirksamkeit von Orthovoltbestrahlung und Hochspannungsbestrahlung bei schmerzhaftem Fersensporn (FS) anhand des Parameters Schmerzlinderung

21. April 2018

Die Strahlentherapie im Niedrigdosisbereich mit Gesamtdosen von 5-6 Gy ist in Deutschland eine etablierte Methode zur Behandlung der Schmerzsymptomatik bei bestehendem schmerzhaften Fersensporn. Die meisten bekannten Ergebnisse wurden mit Orthovolt-Strahlung erzielt. Die Antwort auf diese Frage ist heute, ob der Einsatz von Hochspannungs-Linearbeschleunigern zur Therapie diese Ergebnisse noch verbessern kann. Von 06/99 bis 12/2001 haben wir in einer aufeinanderfolgenden Serie 287 Patienten mit schmerzhaftem Fersensporn bestrahlt. 137 Patienten wurden mit dem Orthovolt-Gerät (200 kV) bestrahlt, 151 mit dem Linearbeschleuniger (6 MV). Vor und nach der Therapie sowie in der Nachsorge wurde das Schmerzprofil bei 274 Patienten mit 311 Lokalisationen in einem Fragebogen erfasst. Zur Bestimmung wurde ein Schmerzsummenscore verwendet. 9 Patienten konnten nicht nachuntersucht werden und 265 Patienten mit 300 Fersenspornen wurden untersucht. Die Zeitspanne vom Schmerzbeginn bis zur Behandlung, die Schmerzintensität und die Schmerzdauer waren in beiden Gruppen gleich, ebenso die applizierte Dosis. 111 Patienten (79.3 %) der Orthovolt-Gruppe (O) waren nach der Bestrahlung schmerzfrei, 126 Patienten (78.8 %) der Beschleunigergruppe (L) erzielten das gleiche Ergebnis. Das Ergebnis der Behandlung wurde in beiden Gruppen nicht durch Geschlecht, Lokalisation, Schmerzdauer oder vorherige Behandlung beeinflusst. 19 Patienten (13.6 %) in O und 22 Patienten (13.8 %) in L berichteten über einen spürbaren Rückgang der Schmerzsymptome und wollten keine weitere Behandlung. 8 Patienten (5.7 %) in O und 8 Patienten (5 %) in L konnten ihre Schmerzsymptome nicht ändern. Nur 2 Patienten (1.4 %) in O und 4 Patienten (2.5 %) in L berichteten über eine Zunahme der Schmerzen nach Abschluss der Behandlung (3 Serien). Die Ergebnisse dieser Arbeit zeigen keinen Einfluss der Strahlenqualität auf das Schmerzprofil nach Strahlentherapie des schmerzhaften Fersensporns. Die Anzahl der schmerzfreien Patienten nach der Behandlung war in beiden Gruppen gleich, die gleiche Anzahl an Patienten erlebte eine Schmerzlinderung und die Anzahl der therapieresistenten Stellen war gleich. Die niedrig dosierte Bestrahlung des schmerzhaften Fersensporns ist eine wirksame und kostengünstige Methode, die in der täglichen Praxis der Schmerztherapie gutartiger Erkrankungen deutlich häufiger eingesetzt werden sollte. Der Einsatz von Linearbeschleunigern zur Behandlung gutartiger Erkrankungen wie Fersensporn ist nicht notwendig, der gleiche Effekt kann mit der Orthovolt-Bestrahlung erzielt werden. Herkömmliche Orthovolt-Bestrahlungsgeräte sind für diese Indikationen ausreichend einsetzbar und zeigen identische Ergebnisse.

Frau PD Dr. med. G. Hänsgen & Herr Prof. Dr. med. Hildebrandt

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